Bestanden

…. und ich kann es noch gar nicht richtig glauben! Ich kann nicht glauben, dass ich am Mittwoch offiziell den letzten Schritt in meiner Doktorarbeit gegangen bin, verteidigt und bestanden habe! Kann mich mal bitte jemand kneifen?

Meine schriftliche Arbeit hatte ich bereits Ende November abgegeben und das war schon mega aufregend. Dann hieß es warten, bis die gedruckten Exemplare bei den Prüfern waren, um auf Herz und Nieren geprüft zu werden. Das Ergebnis waren drei Gutachten, die meine Arbeit bewerteten und den Startschuss gaben, einen Termin für die Verteidigung zu finden (und das ist bei drei Professoren mit vollen Terminkalender gar nicht so einfach…)

Letzten Mittwoch war es dann endlich so weit. Mit jedem Tag, der näher an den großen Termin der Verteidigung rückte, wurde ich nervöser. Ich, die sonst nie träumt (oder zumindest kann ich mich nicht daran erinnern), wurde von wirren Träumen in den zwei Nächten vor der Verteidigung verfolgt. Faszinierend, was der Kopf so alles mit einem macht.

Als ich meine Doktorarbeit begann, befanden wir uns mitten im ersten Lockdown. Und ich hatte Glück, dass ich im Labor arbeiten konnte, während viele zu Hause saßen. Verteidigungen fanden in dieser Zeit und auch noch eine Weile danach ausschließlich online statt. Allein vor dem Bildschirm, ohne Familie und Freunde, mit Abstand, vollkommen isoliert. Während der gesamten Corona-Zeit hoffte ich, dass ich wieder wie “zu alten Zeiten” verteidigen konnte.

Und das konnte ich! Begleitet von meiner Familie, meinen Freunden und meinen Labor-Arbeitskollegen meisterte ich meinen 30-minütigen Vortrag und die anschließende Fragerunde von 45 Minuten. Sie konnten mit dabei sein und ich war so unendlich froh, diesen Tag mit allen erleben zu können, die mich begleitet und unterstützt hatten. Auch wenn es vielleicht schwer war, allen Fachbegriffen in der kurzen Zeit zu folgen, konnte ich meiner Familie die Arbeit der letzten drei Jahre zeigen.

Die Prüfer berieten sich etwa 5 Minuten. In dieser Zeit standen wir vor dem Prüfungsraum alle zusammen in einem großen Kreis und warteten auf das Ergebnis. Als dann anschließend verkündet wurde, dass ich bestanden hatte, wow, die Emotionen waren einfach so unglaublich intensiv! Ich kann das gar nicht in Worte fassen.

Eine Tradition für den Absolventen ist der Doktorhut, den die Kollegen basteln und der, zumindest in unserem Bereich, zeigt, was während der Doktorarbeit alles für den Doktoranden wichtig war, passiert ist, ihn ausgemacht hat. Ich kann dir gar nicht sagen, wie schön es war, als mir meine Mit-Doktoranden den mit so viel Liebe gestalteten Doktorhut überreichten.

Früher, als ich selbst noch Studentin war, lief ich an diesem Raum vorbei. Hin und wieder konnte ich genau diese Tage beobachten: Doktoranden bei ihrer Verteidigung. Oft schlängelte ich mich dann durch die glückliche und vor allem stolze Familienmenge hindurch, die den Doktoranden anschließend feierten. Es war so schön zu sehen, wie dieser großartige Tag mit allen direkt gefeiert werden kann.

Und auf einmal war dieser Tag für mich da. Meine Doktorarbeit, die habe ich erfolgreich bestanden. Glauben kann ich es noch nicht und vielleicht wird es auch noch einige Tage dauern. Jetzt muss ich meine Doktorarbeit noch veröffentlichen und auf meine Promotionsurkunde warten. Dann erst darf ich offiziell den Doktortitel tragen.

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