Deine faszinierende Darmflora – ein erstaunlich komplexes Zusammenspiel

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Hand aufs Herz: Wie stehts um deine Verdauung?
Bist du gesegnet und hast gar keine großen Probleme?

Vermutlich hast du ein ziemlich vielfältige Darmflora, die sich im Gleichgewicht befindet. Herzlichen Glückwunsch!

Aber, was genau ist eigentlich diese Darmflora, die auch das Darmmikrobiom (oder kurz Mikrobiom) genannt wird?

Genau um dieses große Thema “Darmflora/Mikrobiom” soll sich ab heute einen Monat lang alles drehen. Denn ich kann dir jetzt schon verraten: Es gibt viel, unglaublich viel über die Darmflora zu entdecken! So viel, dass es sich nicht in ein, zwei Blogbeiträgen beschreiben lassen würde.

Bist du also bereit, mehr über deinen Darm und seine versteckten Bewohner zu erfahren?

Deine Darmflora – mehr als nur dein Darm

Dein Darm, der aus Dünn- und Dickdarm besteht, ist ein Schlauch von etwa 7 m Länge, der sich in vielen Schlingen und Wendungen durch deinen Bauchraum schlängelt und seinen Ausgang am After findet. Unser gesamtes Verdauungssystem vom Mund bis zum After benötigen wir, um aus unserer Nahrung Energie zum Leben zu gewinnen.

Doch wir allein wären dazu gar nicht in der Lage. Denn das, was wir verwerten können, wurde im Dünndarm schon gewonnen. Aber zu diesem Zeitpunkt sind immer noch Nährstoffe vorhanden. Solche unverdaulichen von Pflanzen, die wir nur mithilfe von Bakterien erschließen können.

Tadaaa: Hier kommt deine Darmflora

Diese Bakterien, die wir auch schon in kleineren Mengen im Dünndarm finden, sind in Massen in unserem Dickdarm vorhanden! Zusammen mit Viren, Pilzen und anderen Mikroben bilden sie unsere Darmflora, das Mikrobiom.

Jeder von uns trägt etwa 1,5 bis 2 kg Bakterien allein in seinem Darm mit sich herum.

90 % der Darmflora sind Bakterien. Das entspricht einer Bakterienmasse von 1,5 bis 2 kg, die wir da jeden Tag mit uns herumtragen! Insgesamt wurden bisher etwa 1.000 bis 1.500 Bakterienarten in der Darmflora gefunden. Deine ganz eigene, individuelle Darmflora besteht dagegen aus ungefähr 160 Arten. Schon faszinierend, oder?

Unser Startset erhalten wir von unserer Mama

Unsere Darmflora entwickelt sich schon sehr früh. Unsere Mama ist daran übrigens nicht ganz unschuldig! Denn Babys, die vaginal geboren wurden, erhalten ihr ganz persönliches Starterkit von ihrer Mama. Und von da an entwickelt sich die Darmflora sehr schnell und ist mit etwa 3 Jahren stabil entwickelt.

Stabil bedeutet hier aber nicht, dass sie sich nicht mehr verändert. Die Darmflora wird nämlich von vielen verschiedenen Einflüssen modelliert, sei es unsere Nahrung, ob wir Antibiotika nehmen, Alkohol trinken, … Die Liste ist unglaublich lang! Auch Infektionen mit Bakterien oder Viren hinterlassen ihre Spuren.

Ohne Mikrobiom wären wir aufgeschmissen

Nun fragst du dich vielleicht, ob wir denn die Bakterien wirklich brauchen. Ja! Einerseits, um die bereits erwähnten unverdaulichen Kohlenhydrate zu verwerten (und ja, die sind gut für uns). Aber darüber hinaus leisten unsere Bakterien noch so viel mehr!

Durch die Anwesenheit der wirklich guten Bakterien besetzen sie nahezu jede Stelle unseres Dickdarms, sodass sich kein böses Bakterium ausbreiten kann. Sie säuern unseren Dickdarm an, was die bösen Bakterien auch nicht mögen. Sie produzieren Stoffe, um die Bösen abzutöten.

Sie trainieren unser Immunsystem, produzieren Vitamine und treten mit unserem Nervensystem in Interaktion (die Absicht dahinter ist gut!).

Ziemlich viele Aufgaben, wenn du mich fragst!

Die Schattenseite: Eine Darmflora im Ungleichgewicht

Aber natürlich ist nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen. Wie auf jeder guten Party kann die Stimmung auch mal kippen. In diesem Fall wäre es eine Darmflora, die nicht mit sich im Reinen ist, wo die einzelnen Bestandteile nicht optimal miteinander arbeiten.

Diesen Zustand der Darmflora im Ungleichgewicht nennen wir Dysbiose. Und diese Dysbiose kann Krankheiten zu Folge haben. Natürlich spielen auch noch andere Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Gene zum Beispiel oder auch, welchen Umwelteinflüssen du bisher ausgesetzt warst.

Krankheiten, die mit einer gestörten Darmflora in Verbindung gebracht werden, sind beispielsweise die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn, Diabetes, Multiple Sklerose oder Dickdarmkrebs.

Wie wir Einfluss auf die Darmflora nehmen

In den letzten 20 Jahren hat sich einiges in der Mikrobiomforschung getan. Dachten Forscher früher, dass die Darmflora eine eher untergeordnete Rolle spielt, wissen sie mittlerweile deutlich mehr über diese faszinierende Gemeinschaft in unserem Darm.

Dabei erfahren wir immer mehr, wie wir durch unsere Lebensweise Einfluss auf diese Lebensgemeinschaft nehmen. Wie ich es schon vorher erwähnte, macht unser “Lifestyle” einen großen Anteil aus, und die Bakterien reagieren darauf (Meister der Anpassung, du erinnerst dich? 😉 )

Dein Überblick über die faszinierende Darmflora

Wie du siehst: Es ist ein wirklich umfangreiches Thema. Und damit du in den nächsten Wochen nicht den Überblick verlierst, gibt es hier für dich die ultimative und interaktive Übersichtskarte mit den Links zu allen Blogbeiträgen zu diesem Thema, die in den nächsten Wochen hier erscheinen.

Klick auf die Plus-Zeichen, um mehr zu erfahren oder auf den jeweiligen Blogbeitrag auf der linken Seite.

Die Blogbeiträge werden nach und nach hier auf meinem Blog erscheinen und die Links dann hinzugefügt. Schau also regelmäßig vorbei, um keinen neuen Beitrag zu verpassen!

Hier gern nochmal meine Einladung:
Sollten Fragen zum Thema Darmflora/Mikrobiom auftauchen, schreib sie gern hier in die Kommentare. Ich werde diese bei den jeweiligen Blogbeiträgen mit aufnehmen und beantworten.

So, und damit wünsche ich dir einen entspannten Rest-Sonntag und freue mich, wenn du mich hier in den nächsten Wochen bei diesem spannenden Thema begleitest.

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe “Im Fokus – Mikrobiom“.

Alles Liebe
deine Isabell

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