Rollen

Was für eine Woche! Während die Laborarbeit gerade dezent in den Hintergrund rückt, werte ich vermehrt aus und vor allem: Stelle meine Ergebnisse vor. Besonders in dieser Woche zu verschiedenen Anlässen, mit unterschiedlichen Intentionen und unterschiedlichem Publikum. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Situationen: fließend.

Die regelmäßigen, teils wöchentlichen Besprechungen sind mittlerweile in mein Standard-Repertoire übergegangen. Die Struktur, der Ablauf, das, was wichtig ist und besprochen werden muss, alles folgt einem Schema. Meine Aufgabe: Die Erkenntnisse aus dem Labor möglichst detailliert und gleichzeitig knapp auf den Punkt darstellen. Auf Nachfragen reagieren, mit Szenarien und weiteren möglichen Experimente im Kopf jonglieren.

Und dann sind da noch die Vorträge nach außen: mal wissenschaftlich fundiert, mal allgemeinverständlich und unterhaltsam, mal allgemeinwissenschaftlich auf das Wesentlich fokussiert. Gerade in dieser Woche war der Wechsel zwischen all diesen Rollen mitunter innerhalb von einigen Minuten notwendig.

Rückblickend muss ich sagen: Durchaus herausfordernd. Das beste Beispiel war der Donnerstag. Mit meinem Probevortrag für meine Verteidigung gestartet, in dem Wissenschaftlichkeit bis ins kleinste Detail gefordert war. Ein bisschen muss ich noch nachjustieren, denn das ist quasi die Königsdisziplin der Wissenschaftlichkeit (hat sich jedenfalls für mich so angefühlt).

Innerhalb von drei Stunden wechselte ich zwischen hochwissenschaftlich zu wissenschaftlich verständlich zu wissenschaftlich detailliert, mit Jonglage im Kopf. Was mir geblieben ist, war ein sich wild drehender Kopf, der mit dem ganzen Gewusel erstmal klarkommen musste.

Besonders interessant, gerade nach dieser Woche, war für mich der Rollentausch gestern, wo ich Einblicke in die Welt der Bakterien für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren am Vormittag und für Senioren am Nachmittag geben durfte. Der Fokus, der Blick auf die Welt, die Erfahrungen meines Publikums hätten unterschiedlicher gar nicht sein können.

Und auch wenn nicht alles reibungslos gelaufen ist, hat mir diese Woche nur mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns auf unser Publikum, unsere Zuhörer einstellen. Ich ruhe mich nun vom Karussell im Kopf nach dieser Woche aus. Was ich für mich mitnehme: Ich bin dankbar für die Gespräche danach, die wie das Sahnehäubchen auf allem sind.

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