12 von 12 im Dezember – Kälte, Lichter und ein bisschen Kreativität

Kaum zu glauben, dass wir uns schon wieder am Ende des Jahres befinden! Der 12. Dezember, mitten in der Vorweihnachtszeit. Zur Kälte, den Lichter überall in den Städten und der morgendlichen freudigen Erwartung, wenn das Türchen vom Adventskalender geöffnet wird, gesellt sich die typische Hektik für diese Zeit des Jahres.

Und ich muss gestehen: Auch bei mir hat sie wieder Einzug gehalten (obwohl ich mir gefühlt jedes Jahr vornehme, dass die Vorweihnachtszeit im nächsten Jahr mal entspannter wird). Aber irgendwie kommen genau dann Deadlines, Erledigungen und, und, und.

Zusätzlich habe ich das Gefühl, dass es dieses Jahr noch ein bisschen schlimmer ist. Jetzt, wo es kaum noch Beschränkungen gibt und die Zeit von vor Corona wieder präsent ist. Also, vielleicht bin ich einfach nur weniger gewöhnt durch zwei Jahre Pandemie-Ausnahmezustand.

Bild 1 von 12: Der Morgen beginnt … kalt – brrr!

Und wir reden hier von einer Temperatur morgens gegen 8 Uhr! Verrückt. Also nichts mit “Ich springe schnell mal in mein Auto und fahre los”. Vielmehr verlängert sich meine morgendliche Routine in diesen Tagen und wird durch eine stark pustende Heizung, Handschuhe und dem wundervollen Eis kratzen erweitert. Yeah…

Bild 2 von 12: Mein Auto, eine Eisfestung

Ich gestehe, dass ich kein wirklicher Winter-Fan bin. Weder mag ich das dicke Einpacken und gefühlt unzählige Schichten von Klamotten, noch die beißende Kälte, die mir beim Rausgehen entgegenschlägt und sich permanent unter meine Klamotten zu schummeln versucht.

Aber, sei es drum – gehört eben zum Winter dazu, so wie das Entfernen von Eis auf meiner Windschutzscheibe, bevor ich meine Pendelfahrt mit immerhin warmen Kaffee beginnen kann.

Bild 3 von 12: Okay, er kann auch schön sein, der Winter

Ja, ist okay, ich gebs zu: Diesen Anblick bekomme ich nur im Winter – und er ist wunderschön! Tröstet mich gleich ein bisschen über die Tatsache hinweg, dass ich nur einen der entfernten Parkplätze bekommen habe.

Also ein morgendlicher Spaziergang im Winter Wonderland. Auch nicht schlecht 😉

Bild 4 von 12: Los gehts – Meine Zellen brauchen Futter

Es ist Montag und “meine” Zellen durften das ganze Wochenende wachsen und gedeihen. Nun ist es an der Zeit, sie in neue Gefäße umzusetzen, um meine Experimente durchführen zu können. Die rote Suppe in den beiden Flaschen ist übrigens das Medium. Es enthält alle Leckereien, die die Zellen brauchen, um zu wachsen und sich zu vermehren.

Die Zellen an sich “kleben” unten am Boden der Flaschen in einem großen Rasen fest. Der gesamte Boden wird also vollständig von Zellen bedeckt. Bevor sie also in neue Gefäße umziehen können, müssen sie gewaschen und abgelöst werden, bevor sie dann wieder bei kuscheligen 37 °C weiterwachsen können.

Bild 5 von 12: Licht am Ende des Kellertunnels 😉

Strom sparen überall – auch in unserem Keller (ja, ich hätte das Licht anknipsen können, war aber zu faul). Hin und wieder verschlägt es mich in den Keller, um das Medium für meine Zellkulturen und Bakterien zu holen.

Und ja, ich mache gut Schritte an einem beschäftigten Labortag 😉

Bild 6 von 12: Meine Bakterien können auch ziemlich sauer werden

Wusstest du, dass Bakterien mit einer Extraportion Zucker ziemlich sauer werden können? Ich hab das mal untersucht und den pH-Wert gemessen. Normalerweise ist der pH-Wert des Bakterienmediums neutral, also zeigt einen pH-Wert von 7.

Gebe ich zusätzlichen Zucker in das Medium und lasse die Bakterien wachsen, so futtern und nutzen die Bakterien den Zucker und das Medium wird sauer. Ziemlich sauer sogar!

Mit diesem pH-Papier (vielleicht kennst du es noch aus der Schule) messe ich den pH-Wert. Das pH-Papier gibt mir dann einen groben Richtwert. Hat allerdings im ersten Schritt nicht so gut funktioniert. Aber das Gute ist ja, dass ich gute Seelen im Labor habe. Somit war ein viel besseres pH-Papier schnell gefunden 🙂

Bei meinen Bakterienkulturen konnte ich dann einen pH-Wert von 4 messen. Das ist ungefähr so sauer wie Wein oder Tomatensaft (oder einer gesunden Vaginalflora).

Bild 7 von 12: Experimente, Experimente, Experimente

Im Oktober hatte ich (glaube ich) erwähnt, dass ich langsam dem Ende meiner Doktorarbeit entgegengehe. Nachdem ich meine bisherigen Ergebnisse grob sortiert und zusammengestellt hatte, konnte ich die letzten Experimente ausmachen, die mir noch fehlen.

Das heißt: Mein letzter Labormonat, der Dezember, ist von Fleißarbeit geprägt. Denn damit meine Ergebnisse wirklich belastbar sind, braucht es einige Wiederholungen. Und so war mein Dezember und auch dieser 12te Dezember von vielen Röhrchen, Eppis (so heißen diese kleinen Gefäße, in denen entweder 1,5 mL oder 2 mL Flüssigkeit passen) und Spritzen geprägt.

Das heißt auch, dass meine nächsten 12 von 12 weniger im Labor, aber vielmehr beim Schreiben im Büro stattfinden werden 😉

Bild 8 von 12: Lichter überall – einfach nur schön

Es gibt noch eine Sache, die ich am Winter liebe: Wenn zur Weihnachtszeit die Fenster, Häuser oder auch Riesenräder wundervoll geschmückt und beleuchtet sind!

Das erinnert mich dann immer wieder ein Stückchen an meine Kindheit, als wir mit unserem Auto durch die Straßen von Berlin fuhren und ich überall in den Fenstern die bunten Lichterketten, leuchtenden Engel und Tannenbäume und die Schwibbögen entdecken konnte.

Bild 9 von 12: Die Tradition des Doktorhuts

Weißt du, wie eine erfolgreiche Doktorarbeit abgeschlossen wird? Also nachdem die Doktorarbeit mühevoll mit vielen Hochs und Tiefs geschrieben, verworfen, umgeschrieben und dann letztlich abgegeben und mit einem Vortrag und anschließender Diskussionsrunde verteidigt wurde.

Traditionell wird der frisch gebackene Absolvent mit Doktortitel dann durch die Arbeitskollegen und Mit-Doktoranden mit einem kunstvoll verzierten und selbst gebastelten Doktorhut empfangen und gebührend gefeiert! Auf diesem Doktorhut befindet sich alles Mögliche, was den Doktoranden und seine Doktorzeit ausmacht: Erinnerungen, die Experimente, Anekdoten, Hobbys usw.

Jeder Doktorhut ist sehr individuell und persönlich. Das Basteln und Gestalten wird von Kollegen und den Mit-Doktoranden übernommen.

Ich hatte das erste Mal die Ehre, einen solchen Doktorhut zu basteln – was für ein Spaß!

Bild 10 von 12: Liebevolle Kleinarbeit für den großen Tag

Unsere Mit-Doktorandin Anna stand kurz vor ihrer Verteidigung (mittlerweile hat sie mit Bravour bestanden und ihren Hut feierlich überreicht bekommen) und so habe ich mich mit zwei Kolleginnen getroffen, um Annas Doktorhut zu basteln.

Hier seht ihr uns mitten im Bastelprozess: Das Grundgerüst des Hutes steht und wir sind gerade dabei, die Flamingo-Lichterkette zu befestigen.

Bild 11 von 12: Der erste Teil ist geschafft – das Grundgerüst des Doktorhutes und die Beleuchtung steht

An Abend 1 von 2 haben wir also das Grundgerüst des Hutes inklusive Beleuchtung gezaubert. Natürlich gabs nebenbei auch was Leckeres zu Essen (asiatisch, mhm!), tolle Gespräche und lustige Erinnerungen.

Kreativ ausgetobt und Problemlöser in einem – das sind definitiv Kompetenzen, die es für dieses Projekt braucht. Denn die Lichterkette wurde kurzerhand an den Hut “genäht” 😉

Bild 12 von 12 – Am Ende des Tages noch eine Kuscheleinheit

Abends, wenn der Tag zu Ende geht und wir zur Ruhe kommen, gibt es noch die ein oder andere Kuscheleinheit (ja, Katzen und Kinder können ziemlich verschmust sein). Sobald ich es mir also auf der Couch mit einer Decke gemütlich mache, kann ich dir eines versprechen: Meine Katze lässt nicht lang auf sich warten!

Also kommt sie mauzend angetrabt, hüpft vergnügt auf meinen Schoß, sucht sich ihren besten Platz und knetet ihn mit ihrem Milchtritt zurecht, bevor sie es sich dann gemütlich macht und ihre ganz persönliche Streichel- und Kuscheleinheit einfordert.

So kann ein Tag gern enden.

Du willst noch mehr 12 von 12-Geschichten erfahren? Dann schau doch mal hier vorbei – super spannend!

Im nächsten Monat werde ich mich dann in einem weiteren Kapitel meiner Doktorarbeit befinden: der Schreibphase. Bis zum 12 von 12 im Januar 🙂

Bis dahin und bleibt gesund
Isabell

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