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Die Kommentare der Reviewer sind eingetroffen!

Okay, zunächst einen Schritt zurück. Die Ergebnisse meiner Arbeit im Labor haben wir hübsch in einem wissenschaftlichen Beitrag verpackt, dem sogenannten Paper. Dieses Paper haben wir bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift, dem Journal, eingereicht. Zu einer guten wissenschaftlichen Praxis gehört es, dass die Ergebnisse von anderen Forschern auf Herz und Nieren geprüft werden.

Peer-Review-Verfahren wird das genannt. Die Ergebnisse dieser Überprüfung durch andere Wissenschaftler ist vergangene Woche bei uns eingetroffen.

Mein erster Gedanke: Uff, das ist aber viel! Beim zweiten Lesen und Einsortieren war die anfängliche Überwältigung dann im Rahmen. Denn vieles davon ist gut umsetzbar und die Ergänzungen sinnvoll, um das Paper in der Qualität noch zu steigern. Bedeutet aber auch: Nochmal ins Labor und Experimente ergänzen.

Das Problem an der Sache: Mir stehen noch etwa 6 Tage im Labor zur Verfügung, um eine kleine Sammlung verschiedener Experimente durchzuführen. Hätten wir alle Reagenzien im Labor, wäre das vielleicht sogar noch machbar. Haben wir aber nicht. Realitätscheck. Mist.

Ein weiteres Problem: Wenn ich es in meiner Zeit nicht mehr schaffe, muss sich zwangsläufig jemand anderes aus meinem Labor damit beschäftigen. Aber: Die Kapazitäten sind jetzt schon vollkommen ausgeschöpft. Viel Arbeit, wenig Personal durch Rationalisierung der Stellen dank Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (dazu gibt es gerade wieder eine große Debatte).

Einerseits bin ich froh, dass die Kommentare jetzt noch gekommen sind und ich zumindest einen kleinen Teil angehen kann. Hier prallen viele Dinge aufeinander: fehlende Zeit; Lust, das Projekt vollständig zu Ende zu führen, lange Lieferzeiten. Und selbst wenn ich jetzt alles hätte angehen können: Nicht alles klappt beim ersten Mal. Forschung ist vor allem auch durch Wiederholung geprägt. Um Ergebnisse zu bestätigen oder um die optimalen Bedingungen herauszufinden.

Meine vorerst letzte Laborwoche ist angebrochen. Ereignisreicher, als ich gedacht hätte. Das Coole daran: Ich kann nochmal Detektiv sein und auf Spurensuche gehen. Materialien suchen, mit Optionen jonglieren, Methoden überlegen, Anpassungen vornehmen. Irgendwie schon cool, mein Projekt jetzt nochmal von anderen Seiten zu beleuchten.

Zwei Tage bleiben mir noch. Drück die Daumen, dass ich den Großteil schaffe.

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