Steriles Arbeiten

Wenn ich im Labor arbeite, braucht es doppelte Vorsicht. Denn Arbeiten mit Infektionserregern heißt, dass ich gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen muss. Um mich zu schützen, um meine Arbeit zu schützen. Ich arbeite mit Infektionserregern. Jedes Bakterium, mit dem ich tagtäglich arbeite, kann mich krank machen.

Aber, was bedeutet das eigentlich für das Arbeiten im Labor?
Das wohl Offensichtlichste ist, dass mein weißer Schutzkittel mein ständiger Begleiter ist. Neben der Schutzbrille und Einmalhandschuhe gibt es beispielsweise eine Sicherheitswerkbank, also ein Glaskasten, in dem ich steril arbeiten kann.

Kittel, Handschuhe, Schutzbrille. Sie gehören zu meiner persönlichen Schutzausrüstung. Haare länger als Schulterlänge? Unbedingt zusammenbinden. Essen, trinken, schminken? Nein, nicht erlaubt in einem Labor. Die Gefahr, sich hier zu infizieren, ist durch solche unbedachten Momente zu groß.

Aber zurück zur Sicherheitswerkbank, auch Flow oder Hood. Da ich in einem Labor der Schutzstufe 2 arbeite, abgekürzt S2, gibt mir diese Sicherheitswerkbank die Möglichkeit, zu arbeiten, ohne mich zu infizieren. Diese Werkbank wälzt die Luft permanent um. Ein Filter entfernt alle möglichen Keime, sodass in der Werkbank ein Raum sauberer Luft entsteht. 

So schütze ich mich, aber auch meine Arbeit, was enorm wichtig in der Forschung und Diagnostik ist.  Meine Experimente brauchen nur einen Typ Bakterium, sowohl in meiner Flüssigkultur als auch auf der Agarplatte. Die Umgebung hält aber an sich schon Bakterien bereit, die meine Arbeit “zerstören” würden. Steriles Arbeiten bedeutet, dass ich sauber arbeite, dass ich meine Kultur nicht mit Umwelt- oder Hautkeimen verunreinige. 

Es gibt gewisse Verhaltensregeln, die wir im Labor einhalten müssen. So wie jeder, der mit Maschinen arbeitet, eine Sicherheitsunterweisung bekommt, sind für uns solche Sicherheitsmaßnahmen genauso fester Bestandteil unserer Routine. Denn auch wenn es für die Bakterien in einem S2-Labor gute Behandlungsoptionen gibt: (blutige) Durchfälle, Hirnhautentzündungen oder Herzmuskelentzündungen möchte ich keinesfalls haben.

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