Zuletzt aktualisiert am 27. Februar 2024 von Isabell
Nicht nur wir Menschen sind soziale Wesen; mit hilfreichen Menschen klappt es einfach besser. Ähnlich geht es den Pflanzen, die darauf angewiesen sind, mit ihrer Umgebung zu interagieren. Und genauso beeinflussen auch wir die Pflanzen. Mittels Biokontrolle helfen wir den Pflanzen, dass für die Pflanzen hilfreiche Organismen gefördert werden. Denn wenn es der Pflanze gut geht, steigert sich auch unter anderem der Ertrag der Ernte.
Lass uns also mal schauen, was es mit der Biokontrolle auf sich hat. Biokontrolle scheint zunächst kein typisches Bakterienthema zu sein, beeinflusst aber sowohl das tägliche Leben, als auch möglicherweise Anwendungen bei lebensmittelübertragenen Infektionen.
Biokontrolle – hilfreiche Organismen fördern mit Agenzien
Pflanzen sind permanent Umweltbedingungen, Mikroorganismen, schädlichen Substanzen und Erregern ausgesetzt. Dass die Pflanze mit ihrer Umwelt interagiert, ist enorm wichtig. Sie gelangt auf diese Weise an lebenswichtige Nährstoffe, die sie zum Wachsen braucht.
Aus Sicht der Bakterien stellen Pflanzen einen wunderbaren Lebensraum dar. Leben sie mit guten, nützlichen Bakterien zusammen in Symbiose, dann legen Bakterien Nährstoffe frei, an die die Pflanzen allein nicht gekommen wären.
Ähnlich wie bei uns Menschen schützt ein Immunsystem die Pflanzen vor schädlichen Mikroorganismen. Diese Immunantwort kann von außen zusätzlich durch den Menschen unterstützt werden: mittels Biokontrolle.
Bei der Biokontrolle werden Agenzien genutzt, um negative Effekte der unerwünschten Mikroorganismen zu reduzieren.
Dies geschieht vor allem dadurch, dass die Pflanzen in ihrer Abwehr unterstützt wird. Auch hilfreiche Organismen können unterstützt werden.
Was sind Agenzien der Biokontrolle?
Okay, das klingt jetzt ziemlich abstrakt, wenn wir von Agenzien sprechen. Mit Agenzien für die Biokontrolle sind ganz unterschiedliche Mikroorganismen gemeint, also Bakterien, Algen oder Pilze. Dabei ist es egal, ob diese Mikroorganismen natürlich oder modifiziert, sprich gentechnisch verändert sind. Aber auch Pflanzenrückstände werden eingesetzt, um die positiven Effekte auf Pflanzen zu steigern.
Was aber leisten Bakterien und Co. in der Biokontrolle?
Bakterien machen Stickstoff für die Pflanzen besser zugänglich. Chemischer Dünger wird so überflüssig. Diese Bakterien sind beispielsweise Knöllchenbakterien an den Wurzeln von Pflanzen.
Algen reichern die Erde mit Mikronährstoffen an, wodurch die Pflanzen besser wachsen.
Pilze machen Mikronährstoffe zugänglich. Zusätzlich wehren sie durch antibiotische Substanzen, die sie bilden, Bakterien in der Umgebung von Pflanzen ab. Das Ergebnis: Die Pflanze wächst besser.
Pflanzliche Rückstände, etwa Bananenschalen, sind selbst reich an Nährstoffen und somit die perfekten natürlichen Dünger. Oft schmeißen wir diese unüberlegt weg.
Das Praktische an der Biokontrolle: Bakterien und Co. unterstützen die Pflanze, indem Nährstoffe leichter verfügbar sind oder angereichert werden und Feinde durch antibiotische Substanzen ferngehalten werden. Dies führt in der Regel dazu, dass die Pflanzen widerstandsfähiger wird. Ein netter Nebeneffekt ist das bessere Wachstum, was uns Menschen eine reichere Ernte liefert.
Mit Biokontrolle Pflanzenkrankheiten kontrollieren und die Ernte steigern
Menschen, Tiere, Pflanzen. Natürlich können wir alle einzeln betrachten, aber es macht einfach wenig Sinn. Denn wir sind alle miteinander verbunden. Mit der Biokontrolle versucht der Mensch, seinen Beitrag zu einem funktionierenden System zu leisten.
Und das kann so aussehen:
- die Pflanzenabwehr gegen schädliche Bakterien stärken
- Pflanzenkrankheiten kontrollieren
- Toleranz der Pflanzen steigern, sodass sie auch bei nährstoffarmen Bedingungen wachsen können
- Schädlinge bekämpfen und eine Alternative zu chemischen Düngemitteln und Pestiziden bereitstellen
- die Nahrungsproduktion sichern und die Ernte steigern
Die Biokontrolle kann eine nützliche Art sein, um Pflanzen widerstandsfähiger zu machen. Aber, welche Bakterien fördern das Wachstum von Mais, Getreide etc.? Hier spielt das Mikrobiom des Ackers eine entscheidende Rolle. Hier scheint es, wie mit unserem Mikrobiom des Darmes, eine günstige Zusammensetzung zu geben, die zu höheren Erträgen und insgesamt fitteren Pflanzen führt. Das jedenfalls legen Ergebnisse nahe, die die Bakterienzusammensetzung des Ackerbodens einer sehr fruchtbaren Region in Deutschland untersucht hat.
Zum Weiterlesen
- Journal von pflanzenforschung.de
- Informative Seiten von transgen.de zur Pflanzengesundheit, aber auch Forschungsprojekten und Anbau in Deutschland