Zuletzt aktualisiert am 10. August 2024 von Isabell
Postdoc. Die Zeit, die Anstellung als Wissenschaftlerin, nachdem ich meine Doktorarbeit erfolgreich über die Bühne gebracht habe. Schon ein krasses Gefühl (wenn ich das jetzt mal so salopp ausdrücken darf). Ja, als Postdoc ist es definitiv anders, intensiver, mehr Projekte, andere Aufgabe, schnelllebiger.
Während ich mich als Doktorandin vollumfänglich um mein Forschungsprojekt kümmern konnte, ist es jetzt so, als hätte ich drei parallel 😉 Und dann doch wieder nicht und ganz anders, denn auf einmal nutze ich all das, was ich während meiner Doktorandenzeit gelernt habe und wende ich auf andere Bereiche an.
Arbeite nicht mehr “nur” mit EHEC, sondern auch mit anderen Bakterien. Lese mich umfassend in Rekordzeit in neue Themenbereiche ein, entwickle im Team, bespreche, plane Projekte, stelle Projektanträge auf die Beine und schreibe die Entwürfe. Bestelle meine benötigten Materialien (hey, wir sind auf der Suche nach einer/m super motivierten Technischen Assistenten für unser Forschungslabor! – Du kennst jemanden, der jemanden Geeigneten kennt? Super, schreib mir eine Nachricht) und plane die Ankunft “meiner” Doktorandin. Aufregend!
Und jaaaa, ich bin so unglaublich froh, dass ich nicht nur das Mindestmaß an Workshops während meiner Doktorandenzeit gemacht habe. Sondern währenddessen schon geschaut und überlegt habe, was ich für meine zukünftige Stelle brauchen könnte. Ein gutes Gefühl, wenn ich nicht ganz verloren vor neuen Aufgaben stehe 😉
Was mir aber definitiv gefällt, ist die Flexibilität und die Vielfältigkeit meines derzeitigen Wissenschaftlerin-Daseins. Dadurch, dass sich meine Arbeitsgruppe noch im Aufbau befindet, stehe ich (noch) im Labor und schwinge die Pipetten selbst. Und überlege mir parallel, wie es mit den Ergebnissen und meinem Projekt weitergehen kann.
Ich weiß, dass es diesen Zustand wie jetzt nicht ewig geben und meine Zeit später eher vorm PC sein wird. Für den Moment ist es aber unglaublich schön, beide Welten zu verbinden und unsere Arbeitsgruppe voranzubringen. Und ein bisschen fühlt es sich so an, als wäre ich schon viel länger dort, und nicht erst den dritten Monat. Auf gehts in neue Abenteuer 😉