Menstruationstassen Und TSS – 5 Interessante Ergebnisse, Die Du Kennen Solltest

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Zuletzt aktualisiert am 10. Februar 2024 von Isabell

Können Menstruationstassen das Risiko für das Toxische Schocksyndrom verringern?

Auf jeder Tamponverpackung findest du den Hinweis für ein erhöhtes TSS-Risiko bei Verwendung der Tampons. Wie ist das bei Menstruationstassen – größeres oder geringeres Risiko?

Dieser Frage hat sich die Studie von Nonfoux und Kollegen (2018) angenommen. Anhand dieser wissenschaftlichen Veröffentlichung (die du hier findest) schlagen wir heute zwei Fliegen mit einer Klappe:

  • Wir klären die Frage, ob Menstruationstassen im Hinblick auf TSS geeigneter im Vergleich zu Tampons sind
  • es wird praktisch! Wir schauen uns den Aufbau dieser Publikation an und holen die wichtigen Informationen heraus

Bereit, mehr über Publikationen, Menstruationstassen und TSS zu erfahren? Über die Links erhältst du alle wichtigen Grundlagen für diesen Blogbeitrag. Los gehts!

Die Tage, Menstruationsartikel und TSS – ein kurzer Überblick

Im Blogbeitrag zu den bakteriellen Toxinen hast Du bereits mehr darüber erfahren, wie Toxine Bakterieninfektionen bei uns Menschen beeinflussen können.

Beim Thema Toxischen Schocksyndrom (TSS) sind besonders für uns Frauen gewisse „Regeln“ hilfreich, um das Risiko für TSS zu senken – etwa regelmäßiges Wechseln der Tampons und nach möglich gering-absorbierende Größen verwenden.

TSS ist eine seltene, aber ernst zu nehmende Erkrankung, die Frauen und Männer betreffen kann. Menstruierende Frauen, die Tampons verwenden, haben unter Umständen ein höheres Risiko für TSS.

Du hast den Blogbeitrag verpasst oder fragst Dich, wie es zum Toxischen Schocksyndrom kommt? Dann lies hier nach 🙂

Besonders in den letzten Jahren scheinen immer mehr Frauen Menstruationstassen als Alternative zum Tampon zu nutzen. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Sparwelt.de gaben etwa 15 % der befragten Frauen an (1.017 menstruierende Frauen zwischen 15 und 60 Jahren), dass sie Menstruationstassen verwenden.

Umfrage zu Menstruationsartikeln
Binde, Tampon oder Tasse: Forsa-Umfrage zeigt, dass Alter und Einkommen der Frau entscheidend sind bei der Wahl des Hygieneprodukts | “obs/Sparwelt.de”

Die Verwendung von Menstruationstassen (Tassen, Cups) steigt durch die (vermeintliche) Nachhaltigkeit und der häufig besseren Verträglichkeit. Aber: Können Menstruationstassen auch das Risiko für TSS senken?

Die nächsten Abschnitte gehen anhand der Struktur der wissenschaftlichen Veröffentlichung vor. Fast jede Publikation startet mit der Zusammenfassung, dem Abstract. Hier kannst du dir vorab schon mal die gesamte Publikation anschauen.

Zusammenfassung

Die Zusammenfassung ist als Einstimmung auf das Thema zu verstehen – als grober Überblick, ob die Studie das Thema abdeckt, nach dem wir suchen. Hier werden sowohl die Methode als auch die Ergebnisse kurz und kompakt zusammengefasst. Sie gibt einen ersten Überblick, was wir erwarten können.

In dieser Studie wurde eine verbesserte Tampon-Sack-Methode verwendet, um verschiedene Hygieneartikel für die Menstruation auf das Wachstum von Staphylococcus aureus und die Produktion des Toxic Shock Syndrome Toxins (TSST) zu untersuchen. Dafür wurden 15 derzeit verfügbare Produkte, 11 Tampons verschiedener Marken und Größen sowie 4 Menstruationstassen, verwendet.

Tampons zeigten ein verringertes S. aureus – Wachstum und TSST-Produktion. Zwischen den verschiedenen Kompositionen und Typen gab es Unterschiede. Das S. aureus – Wachstum und die TSST-Produktion war im Vergleich zu den Tampons bei den Menstruationstassen höher. Auch hier zeigten sich erneut Unterschiede beim Material und der Cup-Größe. Die höhere Toxinproduktion wird auf eine höhere Sauerstoffzufuhr zurückgeführt.

Einleitung

Fakten-Box:

  • Tampon-Sack-Methode: steriler Plastikbeutel, der mit einer Nährlösung gefüllt wird; in diesen wird der Tampon oder Cup gegeben und bei 37 °C inkubiert
  • TSS ist eine seltene, aber schwere Erkrankung, die durch Fieber, niedrigem Blutdruck, Hautausschlag mit Schuppung und Fehlfunktion mehrerer Organe charakterisiert ist
  • TSS kann bei menstruierenden Frauen auftreten, die Tampons oder Menstruationstassen verwenden, und mit S. aureus kolonisiert sind
  • diese S. aureus müssen in der Lage sein, TSST zu bilden; TSST wird bei verschiedenen Faktoren produziert: genügen S. aureus, Sauerstoff, CO2, pH, Temperatur

Bisher wurde vermutet, dass S. aureus scheinbar in der Lage sind, Hygieneartikel wie Tampons als Wachstumsgrundlage zu verwenden. Da das menstruelle TSS früher mit hoch-absorbierenden Fasern aus Carboxymethylcellulose und Polyester in Verbindung gebracht wurde, mussten sich die Bakterien irgendwie vermehren können.

Doch obwohl diese Materialien früherer Tampons heute nicht mehr genutzt werden, tritt TSS auch heute noch auf. Was also ist der Grund dafür?

Neuere Studien weisen zudem darauf hin, dass TSS auch bei Verwendung von Menstruationstassen beschrieben wurde.

Was waren die Ziele dieser Studie?

Es gibt bereits Studien, die untersuchten, ob Tampons das Bakterienwachstum und die TSST-Produktion anregen. Diese konnten aber zeigen, dass keines der untersuchten Tampons zum Auftreten von TSS führte.

Allerdings sind diese Studien bereits in die Jahre gekommen und zum Teil schon Jahrzehnte alt. Auch die Bedingungen der Experimente, die damals zum Einsatz kamen, wichen doch schon sehr stark von den natürlichen Bedingungen im Körper ab.

So wurden zum Beispiel die untersuchten Tampons früher vor dem Experiment sterilisiert. Niemals für das eine Frau vor der Verwendung im Alltag machen! Ein weiterer kritischer Punkt war, dass deutlich mehr Nährlösung verwendet wurde, also der Tampon aufnehmen kann. Dies würde einem spülen des Tampons in der Scheide ähneln und spiegelt nicht den tatsächlichen Zustand wider.

Zusätzlich wurden damals keine Menstruationstassen, obwohl es diese schon gab, nicht untersucht. Aber gerade in den letzten Jahren hat der Gebrauch dieser stark zugenommen.

Daher hatte diese Studie folgende Ziele:

Neue Untersuchungen mit einer angepassten Methode, die an die Nutzung von Tampons und Menstruationstassen angelehnt ist, für die derzeit verfügbaren Tampons:

  • Haben heutige Materialien einen Einfluss auf die Toxinbildung und somit TSS?
  • Kann S. aureus auf heutigen Tampons besser wachsen und TSST produzieren?
  • Sind Menstruationstassen eine Alternative zu Tampons im Hinblick auf Tampons?

Ergebnisse

Einfluss von Tampons und Cups auf das Wachstum von S. aureus

Fakten-Box:

  • Es wurde ein steriler Plastiksack genutzt, indem die Bakterien in einer Nährlösung (Brain heart infusion, BHI) für 8 Stunden bei 37 °C inkubiert wurden;
  • Positivkontrolle: Wie sieht es aus, wenn Bakterien wachsen/vorhanden sind?
  • Negativkontrolle: Überprüfung, dass wir keine Ergebnisse durch verunreinigtes Nährmedium bekommen

Welche Tampons und Menstruationstassen wurden untersucht?

Diese Abbildung zeigt die ganz übersichtlich, welche Menstruationsartikel für die Studie untersucht wurden. Besonders die Produkte von o.b. dürften für den deutschen Markt besonders interessant sein. Die beiden untersuchten Menstruationstassen von MeLuna und be’Cup sind auch bei uns erhältlich.

Untersuchte Tampons und Menstrationstassen

Der Versuchsaufbau

Um zu verstehen, wie die Ergebnisse dieser Studie gewonnen wurden, habe ich den Aufbau der Experimente grob als Schaubild dargestellt. Dieser Aufbau ist die Grundlage. Je nach Fragestellung wurden weitere, kleinere Änderungen vorgenommen, die in dieser Abbildung nicht dargestellt sind.

Versuchsaufbau: Menstruationstassen, Tampons und TSS

Um das Wachstum von S. aureus und die Toxinmenge untersuchen zu können, wurden in einen sterilen Plastiksack 15 mL Nährlösung, S. aureus und die Menstruationstasse oder Tampon gegeben.

In einem Brutschrank, der die 37 °C Körpertemperatur nachahmt, wurde der Plastiksack stehend, aber schüttelnd für 8 Stunden bebrütet. Der Cup wurde mit der Öffnung nach oben in den Sack gegeben. Auf diese Weise sollten die Bedingungen während des Tragens im Körpers bestmöglich nachempfunden werden.

Für jedes Experiment braucht es zusätzlich eine Positivkontrolle (Bakterien und Nährlösung) sowie eine Negativkontrolle (Nährlösung und Cups/Tampon). So kann mit Sicherheit gesagt werden, dass einerseits die Bakterien unter diesen Bedingungen wachsen und dass die verwendete Nährlösung keine fremden Bakterien in den Versuch gebracht hat.

Nach der Inkubation von 8 Stunden wurden 4 mL der Nährlösung entnommen und die Bakterienzahl und die Konzentration des Toxins bestimmt. Dieser Versuch wurde für alle 11 Tampons und vier Menstruationstassen durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in dieser Tabelle zusammengefasst:

Ergebnisse der Studie zu Menstruationstassen und TSST

Welche Beobachtungen haben die Wissenschaftler gemacht?

Tampons:

Das Wachstum der Bakterien war nicht an die Saugfähigkeit der Tampons gekoppelt. Jedoch war das Wachstum abhängig von der Tampon-Zusammensetzung. Die wenigsten Bakterien konnten bei den Tampons aus Kunstseide und Kunstseide + Baumwolle nachgewiesen werden.

Ein stärkeres Bakterienwachstum zeigten Tampons aus Viskose + Baumwolle und die meisten Bakterien konnten bei Tampons nachgewiesen werden, die ausschließlich aus Baumwolle bestanden.

Menstruationstassen:

Im Vergleich zu den Tampons war das Bakterienwachstum bei den vier untersuchten Menstruationstassen im Vergleich zu den Tampons höher und annähernd vergleichbar mit der Positivkontrolle (Nährlösung + Bakterien).

Die untersuchten Menstruationstassen bestanden entweder aus medizinischem Silikon oder thermoplastischen Elastomeren (TPE), einem Kunststoff. TPE finden wir zum Beispiel auch bei Spielwaren, Zahnbürsten oder Rasierern wieder (meist die Griffflächen).

Interessanterweise zeigten die beiden Cups aus TPE ein geringeres Bakterienwachstum. Allerdings bestehen die meisten auf dem Markt angebotenen Cups aus medizinischem Silikon.

Einfluss von Tampons und Cups auf die TSST-Produktion

Die Durchführung haben wir bereits unter dem vorherigen Punkt besprochen. Hier geht es nun darum, ob Tampons oder Cups einen Einfluss auf die Toxinbildung haben.

Tampons:

Für Tampons zeigt sich auch hier eine geringere Toxinkonzentration im Vergleich zu Positivkontrolle, mit Ausnahme eines Tampons. Dieser bestand aus Baumwolle und war ein stark-saugfähiger Tampon.

Die geringsten Toxinkonzentrationen zeigten sich bei Tampons, die aus Baumwolle und Kunstseide bestehen. Ebenfalls nur geringe Toxinmengen zeigte sich bei Tampons aus Baumwolle und Viskose.

Es zeigte sich, dass ein Zusammenhang zwischen der Bakterien- und der Toxinmenge bestand. Das heißt, je mehr Bakterien, umso mehr Toxin wurde gebildet.

Menstruationstassen:

Wie auch schon bei der Bakterienzahl, zeigte sich auch für die Toxinkonzentrationen höhere Mengen für die Menstruationstassen als für Tampons. Für beide Cup-Hersteller wurden immer eine kleine und eine größere Größe untersucht.

Kleinere Cups zeigten eine geringe Toxinmenge. Die Menge an Toxin stieg also mit zunehmender Cup-Größe. Ebenso stieg die Zahl der Bakterien mit zunehmender Größe der Menstruationstasse.

Geben Tampons und Cups Stoffe ab, die das Wachstum von S. aureus fördern?

Als TSS bei menstruierenden Frauen beobachtet wurde, die Tampons verwendeten, hatten die Forscher schnell die Materialien, aus denen die Tampons bestehen, im Visier. Bei den damaligen Untersuchungen zeigte sich, dass diese nicht die Bildung von TSST begünstigen.

Da heutige Tampons aber aus anderen Materialien bestehen, wurde diese in der Studie ebenfalls untersucht. Die Forscher wollten klären, ob Tampons oder Cups Stoffe abgeben, wodurch die Bakterien besser wachsen und dadurch das Toxin bilden.

Dafür wurden die Tampons/Cups allein in Nährlösung für 8 Stunden bebrütet. In dieser Lösung wurden dann anschließend die Bakterien bebrütet und erneut die Bakterienzahl und die Toxinmenge bestimmt.

Das Ergebnis: Weder Tampons noch Menstruationstassen enthalten Stoffe/geben Stoffe ab, die das Bakterienwachstum oder die Bildung von TSST fördern.

Gibt es Tampons, die durch ihre Materialien einen guten Nährboden für Bakterien bieten?

Wir haben bereits gesehen, dass die untersuchten Tampons aus verschiedenen Materialien und Mischungen bestehen. Die Forscher stellten sich die Frage, ob diese Zusammensetzungen einen Einfluss auf die Bakterien haben.

Dafür markierten sie die Bakterien mit einem grünen Farbstoff und untersuchten mit einem Mikroskop, wie viele Bakterien sich auf den Fasern der Tampons anhefteten.

Grüne Punkte = Bakterien | roten Strukturen = Fasern der Tampons

Für kurze Inkubationszeiten zeigten sich mehr Bakterien auf der Oberfläche. Je länger die Inkubationszeit wurde, umso weniger Bakterien konnten nachgewiesen werden. Außerdem war die Verteilung zwischen den Tampons unterschiedlich.

Aber: Alles in allem zeigte sich kein großer Unterschied in der Verteilung der Bakterien auf den verschiedenen Tampons. Es scheint kein Grund zu sein, warum zum Beispiel bei einer Baumwoll-Tamponmarke eine höhere Toxinbelastung gefunden wurde.

Wie sieht das bei den Menstruationstassen aus?

Auf relativ glatten Oberflächen wie denen von Menstruationstassen kann S. aureus einen Biofilm ausbilden. Wir erinnern uns: Das war die Zusammenlagerung vieler Bakterien zu einem riesig große Verbund, wodurch Bakterien ganz im Inneren durch äußere Einflüsse kaum angegriffen werden können (z. B. Antibiotika).

Für die Menstruationstassen aus Silikon konnte ein stärkerer Biofilm nachgewiesen werden als für TPE-Cups. Genauso verhielt es sich mit den Toxinmengen, die für TPE-Cups geringer waren. Insgesamt waren die nachgewiesenen Toxinmenge aber geringer als die Positivkontrolle.

Die untersuchten Tassen unterschieden sich in ihrer Form. Die Forscher konnten nicht sicher sagen, dass die höheren Toxinmengen bei Silikon-Cups wirklich auf das Material zurückzuführen ist.

Daher zerschnitten sie die Cups, inkubierten gleich große Stücke und untersuchten erneut die Bakterienzahl und Toxinmenge. Es zeigte sich dann, dass durch die kleineren Stücke in Kombination mit den Schüttel-Bedingungen die Toxinmengen bei beiden Cups gleichermaßen stiegen, unabhängig also von ihrem Material.

Daher vermuten die Forscher, dass vielmehr Sauerstoff, und nicht das Material, die Toxinbildung beeinflusst.

Diskussion

Puh! Eine ganze Bandbreite an Informationen. Die Forscher der Studie haben viele Einflüsse untersucht und noch mehr Ergebnisse dadurch bekommen. Aber, wie sind diese Ergebnisse jetzt einzuordnen? Was können wir daraus für die Nutzung von Tampons und Cups lernen?

Materialien der Tampons

Die Toxinmenge steigt, je mehr S. aureus vorhanden sind.

Für alle untersuchten Tampons zeigte sich, dass das Wachstum von S. aureus durch die Tampons herabgesetzt wird. Dementsprechend ist auch die Toxinmenge gering. Die Bakterien konnten zudem scheinbar keinen stabilen Biofilm auf den Tampons bilden, was eine hohe Bakterienzahl zusätzlich reduziert.

Die mikroskopischen Untersuchungen zeigten aber, dass die Struktur und die Dichte der Materialfasern der einzelnen Tamponmarken unterschiedlich sind. Gerade der Freiraum zwischen den Fasern kann zusätzlichen Sauerstoff in die Scheide einbringen. Und Sauerstoff wird für die Bildung des Toxins benötigt.

Außerdem kann ein langes Tragen des Tampons die Struktur zusätzlich verändern. Scheinbar in einer Art und Weise, die das Wachstum von S. aureus fördert. Daher ist eine kurze Tragedauer – und häufigeres Wechseln – ratsam.

Menstruationstassen

Bei allen untersuchten Menstruationstassen wuchsen die Bakterien besser und als Folge konnte eine höhere Toxinmenge nachgewiesen werden.

Dies ist vermutlich durch den höheren Eintrag von Sauerstoff durch die Cup-Struktur zu erklären. Sauerstoff ist bekannt für die Bildung des Toxins. Diese Annahme wird zusätzlich dadurch gestützt, dass höhere Toxinmenge bei den größeren Cups nachgewiesen wurden.

Dafür führten die Forscher die Unterschungen mit und ohne Schütteln durch. Wurde geschüttelt, also kontinuierlich Sauerstoffblasen gebildet, so wurden höhere Toxinmengen nachgewiesen (besonders bei Silikon-Cups). Ohne Schütteln zeigten sich nur geringe Toxinmengen und keine Unterschiede zwischen den Materialien.

Dass S. aureus auf den Silikon-Cups besser wächst, lässt sich dadurch erklären: Silikon ist durchlässiger für Sauerstoff. Mehr Sauerstoff, besseres Bakterienwachstum.

Vielmehr zeigten die Untersuchungen aber, dass die Menge an Sauerstoff, die maßgeblich durch die Form und das Volumen der Tasse beeinflusst wird, die Toxinbildung mehr beeinflusst als das Material.

Für Menstruationstassen wird beim Wechseln empfohlen, diese mit fließendem Wasser vor einem erneuten Einsetzen zu spülen. Dafür untersuchten die Wissenschaftler der Studie, ob dieses Spülen effektiv genug ist, um die Bakterien gründlich zu entfernen. Es zeigte sich, dass selbst dreimaliges Waschen nicht ausreicht, um die Bakterien wegzuspülen. Beim Wiedereinsetzen des Cups könnten so die Bakterien erneut eingeführt werden.

Aus diesen Untersuchungen leiten die Wissenschaftler daher folgende Hinweise für die Nutzung von Menstruationstassen ab:

  • Nutze eine kleinere Menstruationstasse
  • Nach der Nutzung den Cup sterilisieren und in der Zwischenzeit eine zweite Menstruationstasse nutzen

Beide Methoden, Tampons und Menstruationstassen, stellen ein potenzielles Risiko für das Toxische Schocksyndrom (TSS) dar. Bei Verwendung sollten daher gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.

Und zum Schluss – alles auf einem Blick

Nach diesen ganzen Informationen kommt hier nun der ultimative Überblick 😉

Es ist wichtig, bei diesem Thema immer wieder folgendes zu erwähnen: Um durch Tampons und Menstruationstassen an TSS zu erkranken, musst du natürlicher Träger von S. aureus sein, die das Toxin TSST bilden können.

Bei dieser Studie konnte erneut gezeigt werden, dass Tampons durch ihre Struktur zusätzlichen Sauerstoff in die Scheide bringen können. Dieser Sauerstoff wirkt sich positiv auf das Bakterienwachstum und die Bildung des Toxins TSST aus.

Hier sind die 5 interessanten Ergebnisse der Studie, die du zu Menstruationstassen und TSS wissen solltest:

  1. Menstruationstassen zeigen ein stärkeres Bakterienwachstum auf ihrer Oberfläche.
  2. S. aureus ist in der Lage, auf der Oberfläche der Tassen einen Biofilm auszubilden.
  3. Es konnten höhere Toxinkonzentrationen im Vergleich zu Tampons nachgewiesen werden.
  4. Menstruationstassen (und Tampons) geben keine Stoffe ab, die das Bakterienwachstum oder die Bildung des Toxins steigern/fördern würden.
  5. Durch die Cups wird zusätzlicher Sauerstoff in die Scheide gebracht – ideal für das Wachstum von S. aureus und die Toxinbildung

Die Nutzung von Tampons und Menstruationstassen birgt also immer ein gewisses Risiko für TSS. Daher sind einige Verhaltensregeln zu beachten, um dieses Risiko möglichst gering zu halten.
Hier gilt: Solltest du schon vorher Probleme mit TSS gehabt haben, verzichte bitte auf Tampons und Cups!

Schütze dich bestmöglich vor Infektionen während deiner Tage mit diesen Verhaltensregeln:

TSS verhindern: Verhaltensregeln bei der Nutzung von Tampons und Menstruationstassen

Wusstest du, dass durch die Nutzung von Tampons und Menstruationstassen ein Risiko für das Toxische Schock Syndrom (TSS) besteht? Was machst du schon, um dein Risiko zu minimieren? Schreib es gern in die Kommentare 🙂

Alles Liebe
Isabell

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